|
Die zentrale Kapelle des
Amun-Ra auf der 3. Terrasse des Tempels Djeser djeseru
|
update:
02.04.2009
|
Durch das große Granittor (s. folgendes Bild) betritt man den
ersten Raum des Hauptheiligtums von Amun, wo während des "Schönen
Festes vom Wüstental" die Barke des Gottes auf einem Podest (von dem nichts
erhalten ist) abgestellt wurde. Der Raum imponiert durch seine Größe, sein
Tonnengewölbe und durch zwei osiride
Statuen der Hatschepsut (siehe unten).
|
Die obige Abbildung zeigt das Granitportal der
zentralen Amun-Kapelle. Die Dekoration auf den Seiten des Tores wurde von Thutmosis III.
usurpiert. Auf dem Türsturz sind in der Mitte über dem Tor zwei
sitzende Figuren Amuns dargestellt, rechts und links kniend vor ihm
jeweils Hatschepsut und hinter ihr Thutmosis III., die beide Gefäße mit
Wasser opfern.
|
Die beiden horizontalen Abschlusszeilen rechts und links (siehe unten) des
Durchganges nennen - überdeckt von einem "pt"-Zeichen - den Namen des Tores "Tür [der] Hatschepsut (geändert auf Thutmosis
III.), über deren Denkmäler Amun zufrieden ist [= sbA
aA-xpr-n-Ra Imn Htp Hr mnws]" (Grallert, 2001).
|
Rechts und links des Eingangs sind noch Reste des
Portikus erhalten, gebildet aus den umlaufenden Säulen der 3.
Terrasse und Interkolumnienwänden.
|
Die Abbildung (von Werke, J., in: Szafrañskj (editor)
"Queen Hatshepsut and her Temple 3500 years later", Warsaw
University Polish Centre of Mediterranean Archeology in Cairo, 2001)
oben zeigt die westliche Wand des ersten Raums des Sanktuars (vom
Granitportal aus gesehen). Im Hintergrund führt ein kleine Rampe
mit Treppen in die hinteren Räume, rechts und links des Durchganges
stehen zwei osiride Figuren der Hatschepsut. Zwei weitere osiride
Figuren der Hatschepsut standen ursprünglich direkt hinter dem Granitportal (also in diesem Bild direkt rechts und links
hinter dem Betrachter), sind aber nicht erhalten. In den Seitenwänden erkennt man die im
Grundriss oben eingezeichneten 3 Nischen auf jeder Seite.
|
Oben eine Aufnahme der linken Statue mit einem Teleobjektive und einer hochempfindlichen Digitalkamera.
|
Oberhalb von Tür und Fenster ist
zweimal auf einem Thron sitzend Amun dargestellt, rechts und links
vor Amun ist Thutmosis III. kniend und opfernd zu erkennen (die Szene ist rechts noch gut erhalten;
siehe unten). |
Oberhalb der Türen zum Barkenraum und zum Sanktuar findet sich
jeweils ein kleines quadratisches
Fenster (die Unterkante des Fensters über dem Granittor ist in der
oberen Abbildung noch zu erkennen). Das kleine Fenster in der Westwand
des Barkenraumes (siehe Foto oben) wurde etwas tiefer angelegt als das
in der Ostwand. |
Zur Wintersonnenwende Jahr drangen die Sonnenstrahlen durch diese
Fenster in das Heiligtum, beleuchteten zuerst die Darstellungen des Amun über
dem Eingang zum Sanktuar, wanderten dann nach unten und gelangten durch das zweite Fenster bis in die
hintersten Räume des Sanktuars, wo sie die Statuen des Gottes und des Königs
beleuchteten (Karkowski, J.,
in: Szafrañskj (editor) "Queen Hatshepsut and her Temple 3500
years later", Warsaw University Polish Centre of Mediterranean
Archeology in Cairo, 2001).
|
Wintersonnenwende im Tempel der Hatschepsut (Foto: SCA).
|
Ein ähnliches Phänomen kennt man ebenfalls vom Tempel des Ramses II.
in Abu Simbel.
|
Heute ist dieses Sonnenphänomen allerdings wohl nicht mehr vollständig im Originalablauf zu beobachten,
möglicherweise wurden die Fenster etwas verändert oder der ganze Tempel
hat sich infolge von Erdbeben aus der ursprünglichen Achse verschoben. |
Oben die westliche Rückwand der Kapelle aufgenommen mit einem
Teleobjektive und einer hochempfindlichen Digitalkamera. Die Reliefs aus der Ptolomäerzeit sind
weitgehend zerstört. |
Die ursprüngliche Kapelle, die Amun gewidmet war, wurde in
ptolomäischer Zeit abgerissen und durch ein Heiligtum für Amenhotep ersetzt.
|
|