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Schrein Nr. 15 |
last update:
11.01.2007
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Daten
Schrein Nr. |
Name / Umschrift |
Datierung |
Distanz zum Speos des Haremhab [~ m] |
Anmerkungen |
15 |
Hapuseneb
¡pw-snb |
Hatschepsut |
373 |
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Alle Daten nach Caminos, 1963 |
Von rechts nach links die Schreine Nr.: 12 (Minnakhte), 13 (Senneferi), 14
(Nehesj), 15 (Hapuseneb), 16 (Senenmut), und - zerstört - 17 (User-amun), alle
aus der Zeit von Hatschepsut und Thutmosis III. stammen (Foto: E. Noppes). Die Eingänge
aller Schreine sind in den Fels hineingearbeitet worden, wobei der umgebende
Fels stehen gelassen wurde. |
Der Schrein des Hapuseneb (Nr. 15) ist die 4. von rechts. Der Eingang dieses
Schreins ragt über die Uferkante hinaus. Die folgende Abbildung
zeigt den Eingang des Schreins mit seiner Dekoration. Hapuseneb war Hoherpriester des Amun
und Bauleiter des
Königsgrabes KV20. |
Die folgende Zeichnung aus Caminos (1963) zeigt die Details der
Türdekoration. |
Eingang und Dekoration sind stark zerstört, von 4 horizontalen Registern ist
lediglich das oberste erhalten geblieben. Auf beiden Seiten der geflügelten
Sonne findet sich die Beischrift "[Der] Behedeti, der große Gott." |
Im 2. Register liest man vom zentralen
anx-Zeichen aus:
"anx nsw-bjtj MAat-kA-Ra Dj anx
Ddt ... Es möge leben
der König von Ober- und Unter-Ägypten, Maat-ka-Ra, der gegeben sei Leben,
Dauerhaftigkeit, und ....."
Die ganze Inschrift wurde absichtlich zerstört, mit großer Wahrscheinlichkeit im
Auftrage von Thutmosis III.
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Der größte Teil des 3. Register ist kaputt, an den Enden ist jeweils ein Teil
der Inschrift und auf der nördlichen (rechten) Seite noch die Andeutung einer
Kartusche erkennbar, vermutlich stand hier der Name "Hatschepsut" gefolgt von
einer Phrase, die in "dauerhaft wie Ra" endet. |
Vom Text des 3. Registers sind nur noch auf beiden Seiten Reste eines "mrj.t
...
geliebt von" erhalten. |
Zwei Spalten mit Inschriften wurden auf den Türpfosten angebracht, aber nur
wenig ist davon erhalten geblieben. Beide Spalten enden mit einem Titel und dem
Namen des "gerechtfertigten" Hapuseneb.
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Auf der inneren Spalte der Nordseite blieb erhalten "..
Hm-nTr tpj n Jmn ¡pw-snb maA xrw... Hoherpriester des
Amun, Hapuseneb, gerechtfertigt", wobei der Name des Amun von den Ikonoklasten
der Amarna-Zeit zerstört wurde. |
Auf den äußeren Spalten ist jeweils noch lesbar ".. jmj-ra
Hmw-nTr ^maw MHw ¡pw-snb maA xrw.... Vorsteher der Priester von Ober- und
Unterägypten, Hapuseneb, gerechtfertigt". |
Der ursprünglich rund 77 cm breite und 165 cm hohe, jetzt aber grob erweiterte
Durchgang führt in einen Schrein, der aus einem Raum besteht und rund 273 cm
breit, 368 cm tief und 190 cm hoch ist. Alle Wände waren mit Inschriften und
Szenen dekoriert worden, allerdings ist von den in hervorragendem Basrelief
gearbeiteten Dekorationen vieles zerstört. Vereinzelt sind noch Farbreste
erhalten. Gegenüber dem Eingang findet sich in der Westwand des Schreins eine
Nische mit einer - inzwischen gesichtslosen - Sitzstatue des Hapuseneb. Die
Nische ist etwa 70 cm breit, 135 cm hoch, und maximal 66 cm tief. Die Füße der
Statue ruhen auf einem Podest, das ca. 10 cm in den Raum hineinragt. |
Die Decke ist flach und wird durch ein farbiges Inschriftenband, das von Ost
nach West verläuft, zweigeteilt. Der Text der Inschrift ist weitgehend verloren,
lässt sich aber noch als eine der üblichen Formeln, die man bei der Darstellung
von Begräbnisbeigaben findet, identifizieren. Der Beginn lautet "@tp-Dj
nsw ... ein Opfer, das der König gibt [an Amun]", wobei der Name des Amun
unter Echnaton zerstört wurde. |
Die Flächen beiderseits des Inschriftenbandes waren schachbrettartig mit
farbigen Quadraten dekoriert, wobei die erhaltenen Quadrate alternierend mit
kleineren Quadraten ausgefüllt sind. Zu den Wänden hin wurde die Dekoration
durch ein umlaufendes Band abgeschlossen, dessen Farbe nicht mehr bestimmbar
ist. Im Band finden sich wiederholt kleine grüne Dreiecke. |
Die obige Zeichnung (Caminos, 1963) zeigt die Dekoration der östlichen
Wand beiderseits des Einganges. |
Auf beiden Seiten des Durchganges ist der Besitzer des Schreins, Hapuseneb,
jeweils auf den Eingang blickend und mit
ehrerbietig erhobenen Händen, dargestellt. Vor Hapuseneb steht jeweils
ein Opfertisch. Auf der nördlichen (hier linken) Seite liegt eine Ente auf dem
Tisch, hinter der Flammen emporsteigen. Auf der gegenüberliegenden Seite ist der
entsprechende Teil der Szene zerstört, aber die erhaltenen Spuren lassen
vermuten, dass dort ebenfalls ein Opfertisch mit einer Ente dargestellt gewesen
war. |
Von dem Inschriftenband, das auf der Innenseite den Durchganges - möglicherweise
vollständig - einrahmte, sind lediglich auf der nördlichen Wandseite nahe dem
Boden noch Reste erhalten geblieben. |
Die beiden teilweise absichtlich zerstörten Inschriftenfelder über den
Darstellungen des Hapuseneb enthalten Anbetungen an Amun[-Ra] (links) bzw.
Ra-Horakhti (rechts). Beide Inschriften enden mit Titeln und Namen des Hapuseneb. |
Die obige Zeichnung (Caminos, 1963) zeigt die Dekoration der nördlichen
Wand. |
Die nördliche Innenwand ist in mehrere Szenen aufgeteilt. Links sind 2 Register
übereinander angeordnet. Im oberen Register sind Hapuseneb und, hinter ihm, sein
Mutter, Ah-hotep, sitzend vor einem Tisch voller Opfergaben dargestellt. |
Ihnen gegenüber sind zwei kleinere Figuren dargestellt. Oben, eine Lotusblüte in
der Hand haltend, eine weibliche Figur, die durch die Beischrift "Herrin des
Hauses, Amen-hotep", als Gemahlin des Hapuseneb ausgewiesen wird. |
Die männliche Gestalt darunter könnte ein Sohn des Hapuseneb sein, allerdings
lässt sich das aus den Beischriften nicht belegen. Nach der Beischrift war er 2.
Vorlesepriester im Totenkult des Thutmosis I., aber der Name ist strittig und
auch durch andere Belegstellen nicht geklärt. |
Das untere Register zeigt die Familie Hapusenebs: von rechts nach links kniend
seine Schwester Ahmose, gerechtfertigt, sein Sohn Djehutjmes-machet, seine
Tochter Henut, sein Sohn User-pechtj, und ganz links seine Tochter Henut-neferet.
Gegenüber den Familienmitgliedern kniet ein Harfner, dahinter steht eine Frau,
die vermutlich zur Musik klatscht. |
Auf der rechten Seite der nördlichen Innenwand sind in drei Registern 15 Träger
mit Opfergaben dargestellt. Die Opferträger bringen Kuchen, Brot, Blumen,
Früchte, Gemüse, Fleisch, und "lebendes Inventar" herbei. |
Die obige Zeichnung (Caminos, 1963) zeigt die Dekoration der südlichen
Wand. |
Die Südwand zeigt ähnliche Szenen wie die Nordwand. Auf der westlichen
(rechten) Seite sind Hapuseneb und hinter ihm sein Vater Hapu sitzend vor einem
Opfertisch dargestellt. |
Darunter sind am Anfang eines langen Registers, das über die gesamte Wand läuft,
drei weitere Kinder Hapusenebs dargestellt: voran sein Sohn Aa-cheper-ka-ra-nefer,
gefolgt von zwei Töchtern, Sen-seneb und Ta-em-resefu. |
Den Kindern gegenüber stehen zwei Figuren, ein Mann mit ausgestrecktem rechten
Arm, dessen linke Hand auf der rechten Schulter liegt (ein Tänzer?), dahinter eine
Harfenspielerin. Dahinter folgen zwei geschlachtete Stiere und im restlichen
Register 6 Opferträger. |
Der größere Teil der Wand, Hapuseneb und seinem Vater gegenüber, besteht aus
einer Liste von Opfergaben, die in 4 Register aufgeführt sind. Große Teile des
Liste sind zerstört. |
Die obige Zeichnung (Caminos, 1963) zeigt die Dekoration der westlichen Wand. |
Die westliche (Rück-) Wand des Schreins wird von der Nische und der inzwischen
gesichtslosen Sitzstatue des Hapuseneb beherrscht. Die Nische ist umlaufend mit
einem Inschriftenband dekoriert. Der Sturz der Nische ist in 2 Register
aufgeteilt, das obere trägt die geflügelte Sonnenscheibe mit der Beischrift "[Der] Behedeti "
zu beiden Seiten. |
Das 2. Register darunter ist teilweise zerstört, Caminos rekonstruiert hier
trotz der praktisch völlig zerstörten Kartuschen vom
zentralen
anx-Zeichen aus jeweils nach rechts
und links:
"anx nfr nTr MAat-kA-Ra Dj anx ... Es möge leben
der Gute Gott, Maat-ka-Ra, der gegeben sei Leben",
wobei auf die linken Seite die feminine Form verwendet wurde. |
Die nördliche (rechte) Inschrift am Rahmen der Nische lautet:
"Ein Opfer
das der König gibt an Anubis, der auf seinem Berge sitzt, dass dieser gebe alles Gute
und Reine für den Ka des Vorstehers der Priester von Ober- und
Unterägypten, Hapuseneb, gerechtfertigt".
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Die südliche (linke) Inschrift lautet:
"Ein Opfer das der König gibt an
Osiris, der Ersten der Westlichen, dass dieser gebe ein Totenopfer bestehend aus
Brot, Bier, Stiere, Wasservögel, für den Ka des Erbprinzen und Grafen, den
Hohepriester [des Amun], Hapuseneb, gerechtfertigt". |
Jeweils rechts und links der Nische finden drei Register übereinander, in denen
jeweils 2 Opferträger pro Register dargestellt sind - und die gewünschten
Opfergaben herbeibringen. |
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