Maat-ka-Ra Hatschepsut

Gedenkkapellen für Hatschepsut und Thutmosis I.  in Djeser djeseru

update: 20.03.2009

Grundriss der auf der Südseite der oberen Terrasse gelegenen Gedenkkapellen für Hatschepsut und ihren Vater Thutmosis I.
A. Vestibül; im Osten, vor dem Vestibül liegt der Raum mit dem "Erscheinungs-Fenster"
B: Kapelle der Hatschepsut;
C: Kapelle Thutmosis I.;
D: Kapelle des ithyphallischen Amun;

Die Kapellen für den Totenkult der Hatschepsut (B) und ihres Vaters, Thutmosis I. (C), sind von der oberen Terrasse aus nur durch das Tor zu erreichen, das zum Vestibül (A) führt. Eine Reihe von 3 Säulen trug das Dach des Vestibüls. Die Eingänge zu beiden Kapellen liegen in der Westwand des Vestibüls. In die Ostwand des Vestibüls wurden zwei kleine Nischen eingebaut, eine war mit dem Kapitel 148 des Totenbuches dekoriert. Dieses Kapitel sollte im Jenseits die Versorgung mit Nahrungsmitteln sicherstellen, dank der Kenntnis der Namen der 7 himmlischen Kühe (Photo unten aus Werbrouck, 1949) und ihres Stieres. Diese Kühe waren dann auch auf der Westwand der Nische dargestellt.
Die benachbarte Nische zeigte Opfer vor 9 mumienförmigen Göttern (darunter Atum, Re-Horakhte, Horus, Sobek, Djet und Neheh).



Die Opferhalle der Hatschepsut war wohl der imposanteste Raum des ganzen Tempels, dank seiner außergewöhnlich reichen Dekoration. Ein Rundstab (Torus) lief rundherum um den oberen Rand der Wände. Die Opferhalle war mit einem gewölbten Dach überdeckt worden.
Die Westwand (Photo unten aus Werbrouck, 1949) war mit einer großen Scheintür aus rotem Granit dekoriert. Untersuchungen polnischer Archäologen ergaben, dass die Dekoration der Scheintür komplett in koptischer Zeit ausgehackt und mit Putz überdeckt worden war (Barwik, PAM 2001).



Die Seitenwände zeigten von unten nach oben eine Prozession von Noblen und Priestern, die Opfergaben herbeibringen, darüber waren in drei Registern Opfergaben dargestellt (siehe Photo unten aus Werbrouck, 1949). Auf beiden Seiten vollzog der Iun-mut-ef-Priester vor den Opfergaben die Zeremonien.



Weiterhin fanden sich Ausschnitte aus Pyramidentexten, die die gleiche "Funktion" wie das Kapitel 148 aus dem Totenbuch haben - die Sicherstellung der Versorgung und der Schutz des Verstorbenen im Jenseits.

Die Decke der Opferhalle war mit gelben Sternen auf einem dunkelblauen Himmel dekoriert. Darüber hinaus fanden sich Darstellungen des Stundenrituals, wobei die Szenen jeweils Hatschepsut vor Göttinnen zeigten, die eine bestimmte Stunde personifizieren. Nur der westliche Teil der Decke und der westliche Giebel (griech. Tympanon) sind erhalten. Das westliche Tympanon zeigt die Sonnenbarke mit Hatschepsut in Begleitung von Atum, Isis und Nephthis.

Die Kapelle der Hatschepsut war ihre Wohnung auf Erden - vielleicht war ihre Sitzstatue, die sich heute im Metropolitan Museum of Art, New York, befindet, hier aufgestellt.
Eine vermutlich hölzerne Statue der Hatschepsut, die zu diversen Zeremonien in die anderen Kapellen des Tempels gebracht wurde, dürfte ebenfalls hier untergebracht worden sein.

3. Portikus und obere Terasse

Hauptkapelle für Amun-Ra


südliche Kapelle für Amun-Ra

nördliche Kapelle für Amun-Ra


Sonnenaltar

obere Anubis-Kapelle


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Beschreibung des Bauwerkes

Copyright: Dr. Karl H. Leser (Iufaa)