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Schrein Nr. 17 |
last update:
02.04.2010
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Schrein Nr. |
Name / Umschrift |
Datierung |
Distanz zum Speos des Haremhab [~ m] |
Anmerkungen |
17 |
User-amun Wsr-Jmn |
Thutmosis III. |
379 |
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Alle Angaben nach Caminos, 1963 |
Von rechts nach links die Schreine Nr.: 12 (Minnakhte), 13 (Senneferi), 14
(Nehesj), 15 (Hapuseneb), 16 (Senenmut), und - zerstört - 17 (User-amun, roter
Pfeil), alle
aus der Zeit von Hatschepsut und Thutmosis III. stammen (Foto: E. Noppes). Die Eingänge
aller Schreine sind in den Fels hineingearbeitet worden, wobei der umgebende
Fels stehen gelassen wurde. |
Der Schrein des Useramun, Wesir unter Thutmosis III., ist stark zerstört. Durch
antiken Steinabbau wurde der gesamte Fels oberhalb des Schreins bis auf ein
dünnes Dach abgetragen, das vermutlich irgendwann eingestürzt ist. Darüber
hinaus wurden die Statuen auf der Rückwand absichtlich verstümmelt und die
Wanddekorationen ebenso mutwillig zerstört. |
Der Schrein besteht aus einem Raum, ca. 2 m breit und 2.35 m tief. Die Decke ist
praktisch nicht mehr vorhanden, alte Zeichnungen belegen laut Caminos, dass ein
Teil der Decke aber noch im 18. Jhd. erhalten war. Die alten Zeichnungen
widersprechen sich jedoch bzgl. der Deckenform. Heute sind nur noch rudimentäre
Reste ca. 1.5 m über dem Boden erhalten, anhand dieser Reste ist keine Aussage
über die Form der Decke mehr möglich. |
Von der Fassade ist lediglich auf der nördlichen (rechten) Seite noch ein Rest
vom Türsturz und von der Türlaibung erhalten. Das folgende Foto zeigt den
aktuellen Zustand. |
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Die Abbildung links aus Caminos zeigt, was auf der nördlichen (linken)
Innenseite der der Ostwand erhalten geblieben ist.
Unten ist die Figur des Useramun, der vermutlich in anbetender Haltung mit
erhobenen Händen dargestellt worden ist, vollständig ausgehackt worden. Die
erhaltenen Reste der Beischrift lauten:
"Lobpreisung [des Amun, Niederwerfen ?] vor dem Herrn
der Götter, den Herrn alles Lebens, jederzeit [gepriesen von ?] dem
Erbprinzen und Grafen, Aufseher über die Stadt und Wesir, Useramun". |
Die Nordwand ist in 2 Register dekoriert worden, die sich jeweils quer über die
Wand erstrecken. Im oberen Register sind auf der
Westseite (links) zwei Personen sitzend vor einem Staple mit Opfergaben
dargestellt, deren Figuren und Sitzmöbel sorgfältig ausgehackt wurden. Die
Beischrift über den Personen identifiziert sie jedoch als die Eltern des
Useramun, den Wesir Ahmose (= Ametju) und
sein geliebtes Weib, die Herrin des Hauses, Tj-Ametju. |
Ihnen gegenüber steht in der Mitte der Wand ein Mann in einem langen Gewand, der
mit der rechten Hand augenscheinlich die Opfergaben weiht. Die Beischrift über
der Person identifiziert in als den Wesir User-amun, den Besitzer des Schreins,
dessen Gesicht mutwillig zerstört wurde. User-amun vollzieht hier das Totenopfer
für seine Eltern. |
Hinter User-amun, bringen gegliedert in 3 Register, 12 Männer Opfergaben herbei.
Bis auf einen sind alle 12 Männer durch die Beischriften namentlich
identifiziert.
Oberste Reihe, von links:
1. Haushofmeister des Wesirs Amenemhat (Eigner von TT 82)
2. ... Amenmose
3. Herold des Wesirs Bak
4. Butler (Kellermeister) Ipunufer
Zweite Reihe, von links:
5. Haushofmeister und Schreiber (Ahmose-)Hamashu
6. Herold 'Ahmose
7. Butler (Kellermeister) Ki
8. Butler (Kellermeister) Harwadje
Dritte Reihe, von links:
9. Nesneferhotep
10. Bildhauer 'Opahte
11. ..... Name verloren
12. Zeichner A[men]emwaskhet
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Im kompletten unteren Register sind mehrheitlich Verwandte dargestellt. Auf der
westlichen (linken) Hälfte des Registers sind stehend und nach Osten blickend 5
Söhne des Ametju dargestellt, von rechts nach links: Amenemhet, Neferhotep,
Neferuben, Nakht[amun], und Hor. |
Ihnen gegenüber und nach Westen schauend steht ein Mann gefolgt von 6 Frauen,
von links nach rechts: Tjuro (= Turij; vielleicht ein angeheirateter Verwandter),
Ametjus Töchter Ahmose, Ahhotep, Sentyhotep, seine Schwiegertöchter [Tj]uiu, Bakt, eine 2. Bakt,
und eine Frau namens Iot, deren Beziehung zur Familie bei der Zerstörung des
Schrein verloren gegangen ist. |
Die Südwand des Schreins (oben die Zeichnung von Caminos) ist noch stärker
zerstört als die Nordwand, die obere Hälfte fehlt völlig, und der erhaltene
Teil ist schwer geschädigt. Wie die Nordwand war auch die Südwand in 2
Register und im Flachrelief dekoriert. |
Das obere Register zeigt auf der Westseite (rechts) 2 Personen, die vor einem
Tisch mit Opfergaben sitzen. Die Figuren und ihr Stuhl sind sorgfältig getilgt
worden, aber der teilweise erhaltene Text über den Figuren identifiziert die
beiden Personen eindeutig als Useramun und seine geliebte Gemahlin [Tj]uiu. |
Auf der anderen (linken) Seite des Opfertisches ist das obere Register in
kleinere Register unterteilt. Die obere Szenenfolge fehlt völlig, Caminos
vermutet, dass hier eine Opferliste dargestellt worden war. Die mittlere
Szenenfolge zeigt mehrere Priester beim verschiedenen Begräbnisritual. Im
unteren Register sind zahlreiche Opfergaben dargestellt. |
Über die ganze Südwand erstreckt sich das untere Register, in dem die Kinder von
Useramun und [Tj]uiu aufgeführt sind. Die 5 Söhne stehen alle auf der Westseite
der Wand und blicken auf die Ostseite zu ihren 7 Schwestern, die ihrerseits nach
Westen schauen. Alle Kinder waren durch Beischriften identifiziert, aber nicht
alle Namen sind erhalten geblieben. Nur der Name des 4. Sohnes, [Mery]amun,
ist erhalten geblieben. Die 7 Töchter sind von rechts nach links: Ahmose, [Amen]emwaskhet,
Ahmose, [Amen]emhab, Bakt, Henet, und Sensoneb. |
Die gesamte Rückwand des Schreins wird von einer Nische mit 4 Sitzstatuen
eingenommen (siehe Foto oben). Die Statuen stellen in der Mitte sitzend 2 Männer
und außen sitzend zwei Frauen dar, alle sind Statuen schwer beschädigt. Auf den
nördlichen (rechten) Seite sitzt eine Frau, ihr linker Arm ruht auf ihrem Bauch,
der rechte umarmt den neben ihr sitzenden Gatten. Die dritte Figur ist ebenfalls
ein Mann, dessen ganz südlich sitzende Gattin ihn mit dem linken Arm umgreift.
Beide Männer kreuzen ihre Arme vor der Brust. |
Alle Statuen tragen Inschriftenbänder auf dem Schoß und den Beinen. Alle
Inschriften sind schwer beschädigt, erlauben jedoch noch die Identifikation der
Personen, von rechts nach links: Ti-Amehtiu, ihr Gatte Amethiu, ihr Sohn
User-amun, und ihre Schwiegertochter [Tj]uiu. |
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