|
Neferhotep |
last update:
03.01.2010
|
Historische Daten
Name |
Titel |
|
Herkunft |
Grabanlage |
Neferhotep
Nfr-Htp |
Schreiber |
|
Elkab |
unbekannt |
Eltern |
|
|
|
|
Vater: Reneni |
Bürgermeister von Necheb (= Elkab) |
|
Elkab |
Elkab, Grab Nr. 7 |
Mutter: Nehi |
|
|
Elkab |
Elkab, Grab Nr. 7 |
Brüder: |
|
|
|
|
er ist mit Brüdern zusammen im Grab der
Eltern dargestellt |
|
|
|
|
Schwestern: |
|
|
|
|
keine bekannt |
|
|
|
|
Der Schreiber am Tempel Djeser djeseru, Neferhotep, ist lediglich durch
ein hieratisches Graffito bekannt. Dieses Graffito in Form einer Stele befindet sich in einer
Grotte oberhalb des Tempels
der Hatschepsut. Die Grotte ist westlichste Kammer in einer Reihe von
Grabkapellen aus der 11. Dynastie (Wente, 1984; siehe dazu auch
Porter&Moss, Bd. I-2, S. 658, Graffiti in Deir el-Bahari, wo die
Grotte als Grab 504 bezeichnet wird). Die Kammer ist unvollendet und
diente im Neuen Reich offensichtlich als Kapelle für Beamte und Priester
der benachbarten Tempel, denn neben dem Graffito des Neferhotep finden
sich zahlreiche andere (z. B. das des Nebwa, Schreiber am Totentempel des
Thutmosis I.). |
Aufmerksamkeit erregte die Grotte jedoch nicht wegen der Inschrift des
Neferhotep sondern wegen einiger benachbarter erotischer Graffiti, die mit
Hatschepsut assoziiert werden.
|
Der Text des Graffito von Neferhotep wurde mehrfach publiziert und
übersetzt (z. B. Marciniak, 1981, Wente, 1984). Bilder des Graffitos und
der benachbarten erotischen Szenen finden sich bei Romer (1982; siehe
unten) und Manley (2003; Foto von N. Strudwick).
|
Nach dem Text (Übersetzung nach Wente, 1984, siehe unten)
war Neferhotep Schreiber am Tempel der Hatschepsut und
stammt aus einer angesehenen Familie aus Elkab. Der als Vater erwähnte
Renenj, Bürgermeister von Elkab, und die Mutter, die Herrin des Hauses,
Nehi, lassen sich im Grab Nr. 7 in Elkab
nachweisen. Das Grab in Elkab datiert in die Zeit von Amenhotep I. |
Der mit schwarzer Tinte geschriebene Text lautet in Übersetzung (Zahlen in Klammern
geben die Zeilenumbrüche wieder; rechteckige Klammern kennzeichnen beschädigte Texteile):
(1) Ein Opfer, das der König gibt, [an] Amun-Re, Herr der Throne der Beiden Länder, Re-Harachte, Hathor, Herrin von Theben,
(2) Mut, Herrin von Asheru, Nechbet, der Weissen von Hierakonpolis, Sachmet, Wadjit, Ptah-Sokar,
(3) Tjenenet, Anubis, Erster der Gotteskapelle, Osiris Chontamenti,
(4) der sich auf seinem Thron befindet, Herr von Abydos, Wennenefer, Erster von Heseret, Götter, die sich in
(5) der Nekropole befinden; mögen sie alles, was auf den Opfertisch kommt geben: Tausend Brote, tausend [Ölgefäße], tausend [Weihrauchbeutel]
(6), tausend [Stoffbahnen], tausend [Bierkrüge], tausend Stiere, tausend an Geflügel, tausend gute und reine Dinge, von denen die
(7) Götter leben; das, was der Himmel gibt; was die Erde erzeugt und das, was der Nil
(8) aus seiner Quelle bringt; für den Ka des Schreibers Neferhotep, der die Arbeiter zählt von Djeser-Djeseru. Er spricht:
(9) Oh, jeder Schreiber, jeder Wab-Priester, jeder Gottesdiener, jeder Ka-Priester, welcher dieses Geschriebene zitiert,
(10) eure Götter mögen euch begünstigen und ihr sollt eure Ämter euren Kindern übergeben.
(11) so wie [ihr sagt:].
Ein Opfer, das der König [für] Amun-Re gibt, Herr der Throne der Beiden Länder, Re-Harachte,
(12) Thot, Herr des Gotteswortes, Shesemet [...], Osiris Chontamenti,
(13) Großer Gott, Herr von Abydos, Anubis, Erster der Kapelle und Nechbet, der Weissen von Hierakonpolis; mögen sie geben
(14) tausend gute und reine Dinge, von denen die Götter leben für den Ka
des Schreibers
(15) Neferhotep [gerechtfertigt] bei Osiris, gezeugt von dem Bürgermeister von Necheb (= Elkab) Renenj und
geboren von
(16) der Herrin des Hauses, Nehi, gerechtfertigt bei Osiris.
|
Foto von der Ostwand der Grotte, oben das Graffito des Neferhotep, darunter
ein Paar beim Geschlechtsakt "a tergo", rechts sind zwei Männer
dargestellt (nicht im Bild), der kleinere ganz rechts mit einem übergroßen erigierten
Phallus. Oberhalb des Mannes in der Bildmitte wurde eine weitere Stelen-förmige Inschrift begonnen aber nicht vollendet.
|
|