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Amenhotep |
last update:
23.12.2006
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Historische Daten
Name |
Titel |
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Herkunft |
Grabanlage |
Amenhotep
Jmn-Htp |
(Ober)-Haushofmeister (jmj-ra pr wr), Bauleiter, Veteran des Königs |
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TT73 Name zerstört (P&M, I, 143) |
Gemahlin: Amenemopet |
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Eltern |
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Vater: &tj
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Mutter: unbekannt |
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Brüder: |
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keine bekannt |
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Schwestern: |
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keine bekannt |
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P&M = Porter und Moss; *Kampp |
Der (Ober)-Haushofmeister (jmj-ra pr wr) Amenhotep ist durch zwei Graffiti auf der Insel Sehêl und durch
eine Grabanlage (TT73) in Theben-West bekannt. Das nicht zugängliche Grab liegt auf der gleichen Hügelkuppe
"Scheich Abd el-Qurna" wie die Monumente von Senenmut, TT71, und
Senimen, TT252. Es ist etwa 15 m entfernt von TT71. Die Graffiti und das Grab waren lange bekannt,
aber ihre Zuweisung zu Amenhotep nicht sicher, da sein Name weitgehend
zerstört worden war.
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Habachi (1957) hat die Graffiti neu untersucht und
Amenhotep zugeordnet. Das erste Graffito, bezeichnet als de Morgan Nr.
140, etwa 30 cm hoch und 85 cm breit, und erwähnt seine Verantwortung
für die Arbeit an 2 Obelisken. Wie die obige Zeichnung zeigt, wurden
alle Zeichen mit Ausnahme der für "nsw" in der 1. Zeile, die
Abbildung der beiden Obelisken in der 2. Zeile, und der Triade der
Katarakt-Region, Chnum, Satis, und Anukis, in der 3. Zeile, zerstört,
aber so, dass sie alle noch erkennbar sind.
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Der Text der Inschrift lautet (nach Habachi, von rechts nach links):
"Einziger/ Echter Vertrauter des Königs, sein Geliebter (Zeile
1), Aufseher der Arbeiten an den 2 großen Obelisken (Zeile 2),
Oberpriester von Chnum, Satis, und Anukis, Amenhotep (Zeile 3)."
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Die Tatsache, dass alle Zeichen ausgemeißelt wurden, außer denen, die
für Götter oder heilige Dinge standen, schließt aus, dass diese
Zerstörungen auf Echnaton zurückgehen. Die Ausführung der
Zerstörungsarbeit entspricht eher der Vorgehensweise gegen Hatschepsut
und ihre ergebensten Diener.
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Auch der Eigentümer des Grabes TT73 in Theben-West war an der Arbeit an
2 Obelisken beteiligt und lebte zu Zeiten der Hatschepsut. Im gesamten
Grab findet sich jedoch kein Name, aber die Inschriften wurden in
gleicher Weise "behandelt" wie das obige Graffito in Aswan - wo
immer der Name des Grabinhabers oder des Königs stand, waren diese
zerstört.
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Oben der Grundriss von Grab TT73, modifiziert nach Porter&Moss, Bd. I. In
der von 4 Säulen getragenen Querhalle finden sich noch Teile der Wanddekoration
an den Positionen A-C.
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Vor dem Grab lang noch ein geglätteter Vorhof, der heute auf der linken Seite
hoch verschüttet ist. Ein Abschluss der Hofes nach vorn scheint nicht errichtet
worden zu sein. Grabschächte im Hof sind nicht bekannt.
Der in den Berg abgehende Gang ist entweder verschüttet oder
nicht fertiggestellt worden. Anscheinend wurde nie versucht, den Gang
freizulegen. |
An der Position A
zeigen drei Szenen u. a. Opfergaben, den Verstorbenen und
Familienmitglieder bei der Vogeljagd und beim Fischen, etc..
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An der Position B wurde u. a. der
Verstorbene mit Begleitern bei der Darbringung von Geschenken
(Neujahrsgeschenke nach Porter&Moss, Bd. I) dargestellt, darunter 2
Obelisken, Vasen, und eine Statuette der Hatschepsut, die vor einem Gott
kniet.
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An Position C zeigen ebenfalls mehrere Szenen
Geschenken (ebenfalls Neujahrsgeschenke nach Porter&Moss), darunter
königlich Statuetten (u. a. Hatschepsut kniend zwischen Sachmet und Amun,
Satet (Satis) in Begleitung des Amun säugt die junge Hatschepsut, die Königin
erschlägt Gefangene, Amun umarmt Hatschepsut, usw.). Weiterhin wird der
Verstorbene bei der Opferung einer Halskette vor Hatschepsut
gezeigt.
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Hinter ihm sind zwei Statuengruppen gezeigt, bestehend aus Gottheiten
der Katarakt-Region zusammen mit Amun und der Königin. In dieser
Zusammensetzung können die Gottheiten nur auf Anordnung der Königin in
ihrer Kapelle auf Elephantine errichtet worden sein. Offensichtlich war
Amenhotep dafür verantwortlich, denn darauf deutet der Titel "Oberpriester von
Chnum, Satis, und
Anukis" im Sehêl-Graffito Nr. 140 hin. Der Titel selbst wird
in TT73 jedoch nicht erwähnt.
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Dennoch kann aufgrund des Graffitos Nr. 140 geschlossen werden,
dass der
Autor ursprünglich aus Theben kam und dass er im königlichen Auftrag nach
Elephantine befohlen wurde, wo er nicht nur die Arbeit an den beiden Obelisken
beaufsichtigte, sondern auch die Errichtung einer Statuengruppe bestehend
aus Gottheiten der Katarakt-Region in einer Kapelle der Hatschepsut
überwachte. Das führte zu dem Schluss, dass Amenhotep, der Autor des
Sehêl-Graffitos Nr. 140 auch der Grabherr von TT73 war.
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Die große Leistung in seiner Karriere, auf die er besonders stolz war,
war die Arbeit an den beiden Obelisken für die Königin. Sowohl in Aswan
als auch in Theben beschreibt er sich als den "Verantwortlichen
Leiter der Arbeiten an den beiden großen Obelisken". Diese wurden im
"Haus des Amun" aufgestellt, wie ausdrücklich im Grabe
festgehalten wurde. Damit ist natürlich der Tempel des Amun in Karnak
gemeint. Aufgestellt wurden die beiden Obelisken zwischen den Pylonen 4 und
5.
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Amenhotep ist noch mit einem zweiten Graffito in Sehêl
vertreten. Das Foto oben zeigt das Graffito in situ und
noch ein paar benachbarte Felsen die ebenfalls Graffiti tragen. Dieses
ist größer als das Graffito Nr. 140, wurde von de Morgan als Nr. 143
bezeichnet, und zeigt einen stehenden Mann, den "Hohepriester des
Anukis, Leiter der Arbeiten im Großen Haus des Roten Granits, Amenhotep
und seine Gemahlin, Amenemopet.
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Der Name des Autors und einer seiner Titel sind auch hier in gleicher
Weise wie in Graffito Nr. 140 ausgehackt (siehe obige Zeichnung nach de
Morgan Nr. 143). Im Unterschied zu Graffito Nr. 140 wird der Autor hier
als "Hoherpriester des Anukis" und als "Leiter der Arbeiten
im Großen Haus des Roten Granits" bezeichnet. Daher kann man
vermuten, dass sowohl die beiden Obelisken als auch alle anderen Arbeiten
für an Monumenten aus rotem Granit im "Großen Haus des Roten
Granits" unter seiner Aufsicht erledigt wurden. Wahrscheinlich lag
dieses "Haus" in Sehêl.
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In dem Graffito 143 in Sehêl trägt der Autor offensichtlich ein
Leopardenfell, wie es ein paar Hohepriester dieser Region getan haben. Auf
der Insel Bigeh (vgl. dazu Habachi, 1957) findet sich ebenfalls eine
Inschrift eines "Hoherpriesters des Anukis" mit dem Namen
Amenhotep. Neben dem Text ist eins stehender Mann abgebildet, der
ebenfalls in ein Leopardenfell ´gehüllt ist. Auch in dieser Inschrift
ist der Name in der Weise ausgehackt worden, wie es während der
Verfolgung der Hatschepsut geschah. Daher weist Habachi auf die Möglichkeit hin,
dass hier derselbe Amenhotep dargestellt ist, besonders da ihn der Titel
"Oberpriester des Anukis" eng mit der Göttin dieser Region
verbindet.
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